Ein Dorf singt ein A oder
Der Ton macht die Ordnung

Was macht eine Ordnung aus? Eine Gruppierung, eine Abgrenzung zu den „Anderen“, eine Definition des Innen/Außen?
In den letzten Jahrzehnten wurde unsere Gesellschaft Zeuge von verschieden kulturellen Anschauungen, Lebensformen und Wahrheiten, die alle Einzug in unsere vorher so klar definierten christlichen Werte hielten. Daraus entstanden viele neue Möglichkeiten, kulturelle Vielfalt, unterschiedliche Meinungen. Manch moralische Unverträglichkeiten. Stimmengewirr. Der Einfluss der Medien und ihre Manipulierfähigkeit tragen das ihre zur allgemeinen Verwirrung bei; ganz zu schweigen von wissenschaftlichen Neu- und Umentdeckungen. Wo sind unsere Konstanten?
Auch in den künstlerischen Bereichen können ähnliche Tendenzen festgestellt werden. Unüberschaubarkeit und Auflösung der Begriffe machen es einem immer schwerer eine Position zu beziehen. Eine Idee ist nur in ihrem Kontext erhältlich und kann nur in diesem ansatzweise verstanden werden. Jeder Kontext ist eine religiöse Glaubensgemeinschaft. Die Wahrheit liegt im Standpunkt.
Die Frage nach einer Norm, einer Verständigungsbasis (auch im konstruktivistischen Sinne) ist meiner Meinung nach die Wichtigste in der Kunst unserer Zeit.

Das 440Hz A wurde 1927 in der internationalen Musikkonferenz in London festgelegt. Vorher war es allgemein gebräuchlich die Orchester etwas tiefer, auf 437 Hz zu stimmen, die alten Geigen wurden noch auf 415 Hz hin gebaut. Mittlerweile stimmen viele Orchester allerdings schon auf 443.

Aus dieser Suche nach einem Richtwert möchte ich mit einer musikalische Metapher den Anfang machen. Einen gemeinsamen Wert erfinden.
Die unterschiedlichen Meinungen und Stimmen in dem einen Ton vereinen und sozusagen zu versöhnen. Die Musik auf ihr äußerstes zu reduzieren. Am Ende ein einziger Ton. Zurück zum Anfang: A

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